Für die Inhalte im eigenen Unternehmen müssen Sie genauso Aufmerksamkeit generieren wie für Ihre Produkte bei den Kunden. Es gibt ganz wenige Organisationen, die es fast ohne interne Werbung schaffen. Aber das ist eher selten. Wenn unsere Kunden ein neues Gebäude bauen und einrichten, sind Infodisplays feste Bestandteile der innenarchitektonischen Planung. Sie sind modern, dynamisch und passen zu einer Digitalisierungsstrategie.

Displays haben in der aufmerksamkeitswirksamen und kampagnenähnlichen Kommunikation längst die Vorherrschaft übernommen. Schauen Sie sich in einer Fast-Food-Kette mal um. Oder am Flughafen. Oder achten Sie mal auf Außenwerbung. An den Stellen, an denen viel Verkehr herrscht, sind die Plakate längst den Displays gewichen. Warum sollte Ihre Organisation nicht von dieser aufmerksamkeitsstarken Informationsvermittlung profitieren? Das liegt doch eigentlich auf der Hand. Nur die Umsetzung fällt oft nicht ganz leicht. Ein Unternehmen kann nicht davon ausgehen, dass einfachste und trivialste Slogans mit einem netten Gesicht ausreichen, um die Menschen längere Zeit zu unterhalten und sogar zu aktivieren.

In der Fußgängerzone oder am Flughafen sind es ja immer neue Leute (mit jeweils einer sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne), die Sie erreichen. Im Unternehmen dagegen ist die Zielgruppe für ein Display verhältnismäßig klein. Die Gruppengröße kann zwischen zehn und 250 Mitgliedern variieren. Nur ganz wenige Displays streuen noch stärker. (Hier gehe ich mal davon aus, dass Sie viele Displays an zahlreichen neuralgischen Punkten aufstellen.) In der Allianz-Zentrale in München könnten Sie im Essensbereich vermutlich mit einer Handvoll Displays Hunderte oder Tausende Personen ansprechen. Aber warum sollte die Allianz nicht auch in den Kaffeeküchen oder in Lounge-Bereichen über den Campus verteilt weitere Displays aufstellen? An solchen Stellen sind kleinere Zielgruppen dann wahrscheinlicher.

Konzentrieren wir uns erstmal auf diese weniger frequentierten Displays. Hier ist gefordert, dass die Leute nicht nur reine Werbung sehen, sondern inhaltlich etwas mitnehmen können. Wenn jemand auf einen Kaffee vor einer Maschine oder auf ein Essen in einer Mikrowelle wartet, dann kann er sich 15 bis 20 Sekunden lang mit etwas beschäftigen. So lange dauert dann ungefähr eine “Sitzung am Display”. 

Ein idealtypischer Ablauf sieht so aus: Es gibt einen Screensaver, der ein zu aktivierendes Video bietet, zentrale Elemente wie das News-Portal aufgreift oder ein Dashboard mit allgemeinen Zahlen zeigt, das zum Klicken anregt. Sobald Sie den Bildschirm berühren (wir setzen bei Linchpin Touch kapazitive Touchdisplays ein), endet der Bildschirmschoner. Es öffnet sich eine Übersicht, die die zuvor im Screensaver-Modus angeteaserten Informationen wieder aufgreift und es Ihnen als Anwender erlaubt, sie zu vertiefen. Von einer Nachricht, deren Überschrift Sie vorher nur gesehen haben, können Sie dann noch die ersten Zeilen lesen oder mal hoch- und runterscrollen. In einem Chart können Sie einen Zoom ausführen. Dann ist Ihr Essen oder Ihr Kaffee fertig und Sie brechen die Sitzung einfach ab. Es gibt keinen Login und auch keinen Logout. Die Session ist für das Gerät und das System komplett anonym und teasert nur an, was es an Informationen gibt. Das ist ein bisschen so wie an einem Zeitungskiosk auf dem Bahnhof, wenn Sie ein wenig in den Magazinen blättern, bevor Ihr Zug kommt. Alles liegt offen vor Ihnen, aber viel Zeit haben Sie nicht.

Und wie steht es mit der Sicherheit? Über die Touchdisplays wird ja nur ein sehr kleiner Teil der Intranet-Informationen zugänglich. In der Regel gewährleistet der Aufstellungsort bereits eine gewisse Sicherheit. Zum Beispiel kann bei uns und unseren Kunden im Normalfall niemand einfach so in die Büroräume rein wandern, ohne sich am Empfang zu registrieren und einen betreuenden Mitarbeiter zugewiesen zu bekommen. Trotzdem sind sämtliche Displays personalisiert. Das bedeutet, dass wir in Abhängigkeit vom Aufstellungsort örtlich und fachlich relevante Informationen ausstrahlen. Und natürlich werden keine sensiblen Informationen angezeigt, die nur für bestimmte Gruppen in der Organisation gedacht und zugangsgeschützt sind. Wenn ein Display ganz alleine in einem Raum ist, schaltet es sich automatisch aus, um Strom zu sparen.

Ein Einwand, den wir ab und zu von Kunden hören, ist der folgende: Heutzutage hat doch jeder ein Handy und kann die Informationen auch dort abrufen. Dafür müssen wir doch nicht auch noch ein teures Display aufstellen und verwalten, oder? Theoretisch ist das berechtigt – aber praktisch auch schnell entkräftet: Mit dieser Logik könnten wir auch die ganzen Außenwerbeplakate und Displays in den Innenstädten abhängen, denn die Unternehmen, die dort werben, haben ja auch alle Websites, die jeder auf seinem Smartphone abrufen kann. Macht halt nur keiner. Und Ihre Unternehmensnachrichten sind nun mal auch nicht so wichtig wie die WhatsApp-Nachricht der Freundin, die Verabredung, der Ping aus der Dating-App oder der aktuelle Kontostand. Am Handy gibt es einfach sehr viele Ablenkungsmöglichkeiten. 

Eine Mitarbeiterin, die sich einen Kaffee holt oder ihr Essen warm macht, hat zwar zwanzig Sekunden Zeit, gestaltet sie aber nicht aktiv. Wenn sie sie aktiv gestalten würde, hätten weder Smartphone noch Display eine Chance. Dann schaut sie nämlich schnell ein Angebot durch oder denkt über die Lösung eines Problems für ihren Kunden nach.

Aber die ganz normalen Koffeinsüchtigen, die sich in regelmäßigen Abständen an der Maschine einfinden, können Sie mit dem Display leicht erreichen. Und wenn die Leute erst mal 20 Sekunden lang überblickt haben, was es alles Neues im Intranet gibt, folgt in vielen Fällen vermutlich eine tiefergehende Sitzung am Rechner oder Smartphone, in der die Nachricht zu Ende gelesen oder sogar mit einem “Gefällt mir” versehen oder kommentiert wird.

Und wie sieht es in den stark frequentierten Bereichen des Unternehmens aus, in denen sich Hunderte Menschen tummeln? Hier könnten Sie erwägen, nur eine Screensaver-ähnliche Lösung aufzustellen. Oder Sie experimentieren auch dort mit dem Teeküchen-Konzept und beobachten, ob die Interaktion mit dem Gerät andere “Zuschauer” anlockt, woraus sich dann vielleicht sogar kurze Gespräche über die neuesten Entwicklungen ergeben. 

Sie fragen sich, warum ich mich gerade so stark mit unserer eigenen Lösung “Linchpin Touch” beschäftige? Der Grund ist trivial: Ich kenne schlicht keine vergleichbare Lösung, die die Intranet-Inhalte gleichzeitig automatisiert, personalisiert und unkompliziert in das physische Büro bringt. Es gibt zwar zig Displaylösungen am Markt, aber die erfordern in der Regel separate Dateneinspielungen und sind daher sehr aufwendig.

Zu Touchdisplays gibt es einige Basisanforderungen, die Ihr Intranet-Team aufnehmen sollte: 

  • Sie sollten einerseits sehr günstig und andererseits sehr wartungsarm sein. Immerhin müssen sie einen Betrieb unter Realbedingungen möglichst lange aushalten. 

  • Sie dürfen keinen Systemadministrator erfordern und sollten es auch problemlos verkraften können, wenn beispielsweise eine Reinigungskraft versehentlich den Stromstecker zieht. 

  • Sie müssen mit unterschiedlichen Netzwerksituationen zurechtkommen.


Beim Preis sind wir aktuell in einer Situation, in der ein einfaches 23-Zoll-Touch-Gerät für Teeküchen mit allem Drum und Dran etwa 740 Euro an Hardwarekosten verursacht. (Ja, die Push-Nachricht, die Sie gerade aufs Handy bekommen haben – das war ich. Ich habe Ihnen mal eben den Link zu ein paar weiteren Details in Telegram geschickt: https://seibert.biz/transportableslinchpintouchdevice & https://seibert.biz/linchpindisplay.) Handelsübliche Smartboards schlagen dagegen schnell mit 2.000 Euro bis 5.000 Euro zu Buche. Das mag für bestimmte Anwendungsfälle gerechtfertigt sein, aber als Intranet-Werbetafeln zur 20-Sekunden-Nutzung sind diese Geräte auch im Konzern einfach zu teuer.

Displays sind sehr spannend, wenn es bei Ihnen aktuell noch keine Smartphone-Lösung gibt und Sie viele Mitarbeiter haben, die nicht über eigene Computer-Arbeitsplätze verfügen. In einer solchen Gemengelage sind diese Bildschirme oft der einzige schnelle und unkomplizierte Weg zu den Intranet-Inhalten.

Auf lange Sicht hoffe ich, dass alle Unternehmen Intranet-Infos auch über Smartphones verfügbar machen werden. Dann bleibt für das Display noch der Anwendungsfall “Werbetafel” übrig – sozusagen als digitaler Ersatz für das Schwarze Brett im Unternehmen.



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Über den Autor

Martin Seibert war 17, als er das Softwareunternehmen Seibert Media gründete. 24 Jahre später hat es knapp 200 Mitarbeiter und macht 35 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Seine Begeisterung für Technologie teilt er seit vielen Jahren in YouTube-Videos – und jetzt auch in seinem neuen Buch über Social Intranets.


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Dieser Inhalt wurde zuletzt am 17.04.2020 aktualisiert.

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